Geburtstermin überschritten: 10 Tipps, damit es endlich losgeht!

Geburtstermin planen

Geburtstermin planen

Foto: PIRO4D on Pixabay

Sarah
Sarah
Hallo ihr Lieben, hier auf dem Foto seht ihr mich mit meiner ersten Tochter. Damals war sie erst wenige Monate alt. Mittlerweile sind wir zu viert - in der Zwischenzeit habe ich eine Menge gelernt über Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung, Rückbildung und Mama-Sein. Als junge Mutter weiß ich um die Vorfreude, aber auch die vielen Fragen, die rund um diese Themen auftauchen. Auf meinem Blog geht es daher genau um diese Dinge 🙂 Nun wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Lesen und Stöbern!

Hallo meine Lieben,

heute geht es um ein wichtiges Thema, das ganz, ganz viele schwangere Frauen beschäftigt und meistens mit viel Anspannung, Nervosität und Unruhe, aber auch einer großen Portion Vorfreude einhergeht:

Unpünkliche Babys!

Insbesondere bei Erstgebärenden kommt es häufig vor, dass die Geburt länger auf sich warten lässt – und nur etwa jedes zwanzigste Baby erblickt überhaupt am errechneten Termin das Licht der Welt.

Wann genau die Entbindung stattfindet, lässt sich eben meistens doch nicht vorhersagen. Wichtig ist aber, zu wissen, was passiert, wenn der Termin überschritten wird! Denn aus Erfahrung weiß ich ganz genau: Je näher der Termin rückt, desto aufgeregter werden wir! Wir fiebern dem großen Tag engegen, hoffen, dass alles gut geht, freuen uns auf unser Baby und es passiert…

Nichts!

Tatsächlich kann man – außer bei einem geplanten Kaiserschnitt – nicht einfach den Geburtstermin planen!

Was du selbst aktiv tun kannst, um deine Geburt in Gang zu bringen, das klären wir in diesem Artikel!

Geburtstermin planen

Foto: PublicDomainPictures on Pixabay

Wie kann man den Geburtstermin berechnen?

Zu Beginn der Schwangerschaft ist es erst einmal normal, den Geburtstermin bestimmen zu lassen. In aller Regel tut dies deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe oder deine Hebamme.

Im Grunde genommen ist es gar nicht so schwer, anhand der dir bekannten Parameter selbst festzustellen, für wann du dich auf die Geburt einstellen kannst. Wenn du weißt, wann dein Eisprung war oder den ersten Tag deiner letzten Periode kennst, kannst du dies selbst feststellen und einen der gängigen Entbindungstermin-Rechner im Internet testen!

Die Wege, um den Geburtstermin bestimmen zu können, sind allesamt verschieden. Neben den gängigen Varianten, anhand derer du mithilfe eines entsprechenden Tools auch selbst den Tag der Geburt berechnen kannst, kann der Arzt natürlich im Ultraschall feststellen, wie weit du bist. Mithilfe bestimmter Parameter, die er seiner Untersuchung entnimmt, kann er den Geburtstermin berechnen.

Und doch, bei aller Rechnerei und Technik: Oft sind die Daten ungenau! Der Tag des Eisprungs ist nicht immer klar, ebensowenig der Tag der Befruchtung. Wenn du genau geplant und mithilfe von Ovulationstests die Tage deiner Fruchtbarkeit bestimmt hast, mag das vielleicht anders aussehen. Für die meisten Frauen gilt aber wahrscheinlich, dass der große Tag nicht vollkommen klar vorausgesagt werden kann.

Den Geburtstermin bestimmen kann man somit zwar, jedoch gibt es immer eine gewisse Variabilität, die eine exakte Vorhersage nicht ganz einfach macht.

Hinzu kommt, dass jede Frau noch einmal anders ist und Zweitgebärende ihr Kind tendenziell früher bekommen, als Erstgebärende. Die vielschichtigen Faktoren führen dazu, dass der ET (Entbindungstermin) bei jeder Frau an einem ganz individuell ist!

Nicht selten kommt es auch vor, dass der Arzt oder die Ärztin den ET im Nachhinein noch einmal korrigiert. Daher ist es nicht unüblich, den Geburtstermin neu bestimmen zu lassen!

Dementsprechend entspannt darfst du mit dem Termin umgehen: Denn es handelt sich in erster Linie um einen Richtwert; es ist nichts in Stein gemeißelt und nur die wenigsten Kinder kommen wirklich an diesem Tag, der in deinem Mutterpass steht, zur Welt!


ET überschritten: Gründe:

Oft fragen sich Schwangere, wieso sie überhaupt den Termin überschritten haben! Du solltest natürlich wissen, dass die Frau in aller Regel gar nichts dafür kann! Es gibt aber ein paar mögliche Gründe, die du für dich selbst bedenken und überprüfen kannst:

  • So kann es sein, dass der Entbindungstermin schlichtweg falsch berechnet wurde.
  • Ein anderer, gar nicht so seltener Grund ist, dass du selbst angespannt bist und Angst hast. Solchen Szenarien kann man durch eine gute Geburtsvorbereitung vorbeugen. Falls du noch Zeit haben solltest und dich hier in erster Linie informieren möchtest, kann ich dir hinsichtlich dieses Risikos besonders den Gebrtsvorbereitungskurs von CleverMom empfehlen, da dieser das Mindset und damit eine freie und positive Einstellung zur Geburt ganz besonders in den Fokus nimmt!
  • Du erwartest dein erstes Kind: Erstgebärende gehen tatsächlich häufiger über den Termin, als es bei Mehrgebärenden der Fall ist!
Geburtstermin bestimmen

Gönn dir: Und zwar ganz viel Ruhe und Entspannung! Gelassenheit und ein gutes Mindset gehören zu den wichtigsten Faktoren, um sich auf die Geburt einzustellen! Foto: Anthony Tran on Unsplash

Geburt selber einleiten – welche Möglichkeiten zur Unterstützung gibt es?

Bereits im Geburtsvorbereitungskurs werden viele Möglichkeiten vermittelt, wie du die Geburt vorbereiten und den Start erleichtern kannst. Sprich auf jeden Fall mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. Deiner Ärztin, ehe du auf eigene Faust viele Dinge ausprobierst!

Ich habe euch im Folgenden einmal alle bekannten Methoden zusammengetragen!

  1. Bewegung, Bewegung, Bewegung! Nach wie vor wird dies von Hebammen oft empfohlen und auch im Krankenhaus sieht man öfter mal hochschwangere Frauen die Treppen auf und ab laufen 🙂
  2. Sex: Der weibliche Orgasmus sorgt für eine besonders hohe Ausschüttung von Oxytocin, dem Kuschel-Hormon! Zudem enthält Sperma Prostaglandine, die sich unterstützend auf das Öffnen des Muttermunds auswirken! Sex ist nur dann eine Option, wenn du noch keinen Blasensprung hattest; wer keine Lust hat, der kann auch beim Kuscheln bleiben: Denn auch das macht ganz viel Oxytocin!
  3. Massage: Eine Bauchmassage in kreisenden Bewegungen kann die Geburt ebenfalls fördern!
  4. Tampon mit Nelkenöl: Nur unter Aufsicht oder in Absprache mit deiner Hebamme: Eine Mischung aus Mandelöl und Nelkenöl wird auf einen Tampon getropft und eingeführt.
  5. Wärme: Eine warme Badewanne wirkt sich entspannend aus – auf dich und dein Baby, sowie die Muskulatur! Übrigens: Übungswehen verschwinden in der Wanne wieder. Echte Wehen bleiben!
  6. Stimulieren der Brustwarzen: Auch hier wird Oxytocin ausgeschüttet! Oxytocin wird übrigens oft auch zur Geburt über den Tropf verabreicht.
  7. Himbeerblättertee oder Brombeerblättertee trinken! Diese und weitere Tee-Sorten werden wehenfördernde Eigenschaften nachgesagt. Von hebammen wird daher häufig empfohlen, zur Vorbereitung auf die Geburt Himbeerblättertee zu trinken.
  8. Wehencocktail. Von dieser Methode möchten wir uns distanzieren, da die zu erwartenden Wirkungen recht heftig ausfallen können. Die Methode ist äußerst umstritten und die meisten Ärzte raten von Rizinusöl zur Einleitung trotz dessen wehenfördernder Wirkung deutlich ab!
  9. Akupunktur: Die geburtsvorbereitende Akupunktur ist in aller Munde und wird bereits von vielen Hebammen angeboten! Auch eine Akupunktur bei der Geburt gibt es vereinzelt in Krankenhäusern!
  10. Hypnose! Auch Hypnose kann einen Einfluss haben und ist in der Geburtsvorbereitung bereits fest etabliert! Hierbei wird aber weniger die Geburt eingeleitet, als viel mehr das passende Mindset und ein hypnotischer Zustand geschaffen. Zum Thema Hypnobirthing findest du hier einen ausführlicheren Bericht!
Geburtstermin überschritten

Foto: Katerina Jerabkova on Unsplash

Geburtstermin überschreiten: Gefährlich für Mutter und Kind?

Ob das Überschreiten des Geburtstermins mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen verbunden ist, ist nicht einheitlich zu beantworten und hängt vom bisherigen Verlauf der Schwangerschaft und individuellen Risikofaktoren ab! In der Regel wird angegeben, dass in den ersten Tagen nach dem errechneten Entbindungstermins von keinerlei erhöhtem Risiko ausgegangen werden muss.

Dies hängt aber nicht zuletzt auch von den Ergebnissen der jeweiligen Diagnostik zusammen! Wenn zum Beispiel, wie im Fall meiner Tochter, nicht mehr sehr viel Fruchtwasser vorhanden ist, dann werden die Ärzte zu einer Einleitung raten, weil es gefährlich für das Baby werden kann.

Daher ist wichtig, dass du um diese Zeit herum engmaschig begleitet wirst und unter ärztlicher Kontrolle bleibst. In manchen Fällen kann eine Einleitung notwendig sein (Wie in meinem Fall).

Zudem sollten die Vitalfunktionen und die Lage des Babys regelmäßig überprüft werden. Nicht zuletzt, damit du weißt, dass dein Baby fest im Becken sitzt: Denn wenn es das nicht tut, solltest du im Falle eines Blasensprungs unbedingt liegend ins Krankenhaus gebracht werden.


Ab wann wird eingeleitet?

Die Gründe für das Einleiten können vielfältig sein und richten sich nicht nur nach dem errechneten Geburtstermin. Ausschlaggebend sind die Vitalparameter von Mutter und Kind, ob medizinische Auffälligkeiten vorliegen und ob die Ärzte weitere Risikofaktoren feststellen.

Bei einer komplikationslosen Schwangerschaft wird in der Regel spätestens zwei Wochen nach Überschreiten des Termins mit der Einleitung begonnen!


Geburt einleiten: Erfahrungen

Wie weiter oben schon erwähnt: Die Geburt meiner Tochter wurde eingeleitet.

Eine Einleitung ist, das hört man immer wieder, nicht zu 100% vergleichbar mit einer komplett natürlichen Geburt. Denn die Wehen, die hier erzeugt werden, werden von außen in Schwung gebracht und sind zunächst nicht vom Körper selbst forciert worden.

In meinem Fall wurde mit Cytotec eingeleitet. Problematisch war, dass der Muttermund sich nicht gleich öffnete und ich so lange mit den tatsächlich etwas garstigen Wehen zu tun hatte, ohne dass es voran ging. Jedoch muss man sagen: Nachmittags um 13 Uhr haben die Wehen angefangen, unangenehm zu werden. Am nächsten Morgen um 6 Uhr war unsere kleine Maus auf der Welt! Für die erste Geburt ist das nicht sonderlich lang und daher würde ich sagen, dass die Einleitung bei uns genau das getan hat, was sie tun sollte.

Wichtig ist, dass du von einem Team betreut wirst, bei dem du dich wohl fühlst! Das ist die halbe Miete. Ich habe meine Einleitung nicht als sonderlich angenehm, aber aushaltbar empfunden. Ich denke, Letzteres trifft generell auf die meisten Geburten zu…

Meine Hebamme im Krankenhaus war eine unfassbar liebenswürdige und vertrauenserweckende Person. Von der hätte ich wahrscheinlich alles genommen 🙂

Aber das ist der Punkt: Wichtiger als die Frage „OB“ eingeleitet wird, ist eben das „WIE“! Denn in einer guten Atmosphäre mit professioneller Betreuung wird dir auch der typische „Einleitungsschmerz“ nicht so viel ausmachen, wie in unangenehmer Umgebung! Zudem empfinden viele Frauen das Einleiten als eine generelle Entlastung, da das Warten endlich ein Ende hat und sie wissen, dass es jetzt auf die Zielgerade geht!


Wie wird eingeleitet?

Hierzu gibt es verschiedene Methoden mit unterschiedlichsten Wirkweisen. Sie alle zielen darauf ab, die Geburt in Gang zu bringen, indem Wehen ausgelöst und der Muttermund zum Öffnen angeregt wird.

Die bekanntesten Methoden sind die folgenden:

  • Eipollösung – Erfahrungen hierzu kenne ich von einer Freundin, die ganz positiv überrascht war! Allerdings ist sie für Erstgebärende manchmal schmerzhaft und daher nur bedingt zu empfehlen! Durch das Lösen der Fruchtblase from Gebärmutterhals werden Prostaglandine freigesetzt. Diese unterstützen die Öffnung des Muttermunds!
  • Prostaglandin: Als Tablette, Gel oder Zäpfchen unterstützt es den Muttermund in seiner Reifung!
  • Oxytocin: Das Kuschelhormon löst Wehen aus und lässt sich über den Tropf gut dosieren!
  • Öffnen der Fruchtblase: Diese Methode kommt selten zum Einsatz, da die Lage des Kindes und der Reifestatus des Muttermundes entsprechend passen müssen. Durch die Blasenöffnung setzen die Wehen in der Regel zeitnah ein!
  • Cytotec: Ein Off-Label – also ohne Zulassung für diesen Zweck – angewandtes Mittel, das sehr bekannt und sehr beliebt ist. Ich hatte eine Einleitung hiermit und muss sagen, dass meine Cytotec Erfahrungen eher mittelprächtig waren. Mittlerweile weiß ich, dass das Mittel nicht unumstritten, gleichzeitig aber hochwirksam ist. Die Dosierung muss behutsam vonstatten gehen.
Geburtstermin planen

Foto: Gigin Krishnan on Unsplash

Einleitung Nebenwirkungen

Bei behutsamer Anwendung sollten bei Einleitungen nur wenige Nebenwirkungen zu erwarten sein. Die Problematik wehenfördernder Mittel liegt im Risiko eines Wehensturms: Daher solltest du mit der Klinik besprechen, dass die Dosierung vorsichtig und langsam angepasst wird. Dann sind in der Regel keine großen Komplikationen zu erwarten.

Bei den meisten Frauen, von denen ich gehört habe, dass sie Probleme mit der Intensität der Wehen bekamen, war das Mittel schlicht it zu schneller Frequenz oder zu hoch dosiert gegeben worden.

Sprich über alle Risiken und zu erwartenden Nebenwirkungen am besten frühzeitig mit deinem behandelnden Arzt: So weißt du schon frühzeitig, was auf dich zukommt!


Zusammenfassung

Es ist keineswegs ungewöhnlich, wenn dein Baby etwas auf sich warten lässt. Du solltest dir deshalb zunächst einmal keinerlei Sorgen machen und mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin und mit deiner Hebamme besprechen, wie weiter vorzugehen ist.

Sollte es notwendig werden, dass medizinisch eingegriffen und die Geburt in Gang gebracht werden muss, dann ist auch dies kein Grund zur Sorge. Gut ist aber, wenn du dich schon vorab mit den verschiedenen Methoden auskennst, um in der Klinik zu wissen, was auf dich zukommt und welche Mittel es gibt.

Ich hoffe, ich konnte euch etwas helfen und ihr konntet euch einen guten Überblick verschaffen über das weitere Vorgehen, wenn der ET bereits verstrichen ist!

Bei Fragen und Anregungen, schreibt mir wie immer gerne eine Mail oder einen Kommentar! Schaut gerne auch im großen Vergleich der Geburtsvorbereitungskurse und der Online Rückbildungskurse vorbei!

Ganz liebe Grüße,

Sarah

Schreibe einen Kommentar