Geburtsvorbereitende Akupunktur – Den Körper auf die Geburt vorbereiten mit TCM

Geburtsvorbereitende Akupunktur Erfahrungen

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Geburtsvorbereitende Akupunktur Erfahrungen
Sarah
Sarah
Hallo ihr Lieben, hier auf dem Foto seht ihr mich mit meiner ersten Tochter. Damals war sie erst wenige Monate alt. Mittlerweile sind wir zu viert - in der Zwischenzeit habe ich eine Menge gelernt über Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung, Rückbildung und Mama-Sein. Als junge Mutter weiß ich um die Vorfreude, aber auch die vielen Fragen, die rund um diese Themen auftauchen. Auf meinem Blog geht es daher genau um diese Dinge 🙂 Nun wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Lesen und Stöbern!

Hallo ihr Lieben,

wie immer, heiße ich euch auch heute wieder ganz herzlich willkommen auf meinem kleinen, feinen Blog 🙂

Lange, lange habe ich mit dem der Meinung gelebt, Akupunktur, Homöopathie und verwandte alternativmedizinische Methoden seien mir doch etwas zu abgefahren und gehörten generell erstmal in die Hokus-Pokus-Schublade.

Und dann und wann passiert eben doch etwas, das unseren Horizont erweitert und unsere Gedankenwelt flexibler macht.

So ging es mir vor einigen Tagen, denn nachdem eine Freundin mir von ihren positiven Erfahrungen berichtet hatte, gab ich der Sache eine Chance. Und ich muss sagen: Ich teile ihre positive Erfahrung; darum soll das Thema nun auch seinen Platz in meinem Blog finden.

Der große Vorteil an geburtsvorbereitender Akupunktur ist, dass sie als komplikationslos und nebenwirkungsarm gilt, zudem schmerzfrei ist und daher grundsätzlich für jede Schwangere geeignet ist (Das letzte Wort hat natürlich immer der behandelnde Arzt oder die Ärztin).


Akupunktur in der Geburtsvorbereitung

Schmerzfreie Geburt Akupunktur

Neben Geburtsvorbereitungskursen, der richtigen Atmung, dem Einbezug des Partners und anderen Alternativen, etwa dem Hypnobirthing, hat sich die traditionelle chinesische Medizin – zu der auch die Akupunktur gehört – zurecht einen Platz zwischen den fest etablierten geburtsvorbereitenden Maßnahmen gesichert!


Traditionelle Chinesische Medizin in der Schwangerschaft

Andere Elemente der TCM (Traditionellen chinesischen Medizin) sind uns bereits lange bekannt: Zu ihnen gehören zum Beispiel naturheilkundliche Verfahren und der Einbezug von (hochwirksamen!) pflanzlichen Medikamenten. Längst nicht mehr unbekannt sind außerdem Qigong und Taiji mit vorgegebenen Atemübungen und Bewegungabläufen zur Stärkung von Organfunktionen und Nervensystem.

Die Tuina, eine Massagetechnik, ist uns weniger geläufig, setzt aber ähnliche Reize wie die Akupunktur. Bestimmte Griffe und das Klopfen, Streicheln, Kneten und Greifen an Muskulatur, Sehnen und Bändern erinnern uns an eine normale Massage, die auch im Westen gerne zur Stärkung von Körper und Geist angewandt werden.

Akupunkturpunkte Schwangerschaft

Zuletzt spielt die Ernährung in der TCM eine große Rolle. Die Lebensenergie (Qi) soll durch die richtigen Speisen gehoben und gesenkt werden können! Gleichzeitig ist zu beachten, zu welchen Zeiten die verschiedenen Lebensmittel natürlicherweise verzehrt würden. (Man denke an Erdbeeren im Winter).

Teile der TCM sind in der Schwangerschaft durchaus anwendbar. Insbesondere die Akupunktur und die Bewegungselemente, welche auch das Atmen schulen, seien an dieser Stelle zu nennen!


Was ist Akupunktur?

Auch die Akupunktur gehört zur traditionellen chinesischen Medizin. Entwickelt wurde die Methode vor rund 3000 Jahren – wo? Natürlich in China.

Das Wort setzt sich zusammen aus „acus“ (Nadel) und „punctio“ (Stechen) und ist somit lateinischen Ursprungs.

In der Akupunktur soll das Qi, die Lebensenergie, in neue Bahnen gelenkt und so Beschwerden vielfältiger Art gelindert werden. Denn wenn wir im Gleichgewicht sind und das Qi harmonisch durch den Körper fließt, so sind wir gesund!

Zu diesem Zweck werden sehr feine, kaum spürbare Nadeln in die Haut gestochen.

Klingt alles ein bisschen verrückt? Klar. Aber fragt euch mal, wie verrückt unsere Medizin wohl für diejenigen klingt, die TCM praktizieren…

Wirkt das wohl? Glaubst du nicht? Ging mir genauso. Aber schau mal, was Quarks und Co dazu sagen:

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Um zu verstehen, was Akupunktur ist, ist zumindest ein grobes Verständnis der Meridiane in der chinesischen Medizin essentiell, denn mithilfe dieser fließt das Qi durch unseren Körper:


Meridiane in der TCM

Anders als bei uns, geht man im asiatischen Raum traditionell davon aus, dass unser Körper von Meridianen durchströmt wird: 20 dieser Leitbahnen sollen unseren Körper durchziehen und so für Verbindungen zwischen innen und außen und unter den Organen sorgen. Das Qi, unsere Lebensenergie, fließt durch diese Meridiane. Vorstellen kannst du dir das wie eine Flusslandschaft, die verschiedene Orte miteinander verbindet: Das Wasser ist das Qi, die Meridiane das Flussbett. An rund 700 Stellen erreichen die Meridiane die Hautoberfläche, etwa die Hälfte davon wird in der Akupunktur genutzt. Insgesamt gibt es 20 Bahnen, von denen 8 als „außergewöhnlich“ bezeichnet werden und weitere 12 den einzelnen Organsystem zuzuordnen sind.

Die 12 Hauptmeridiane verlaufen gespiegelt in den beiden Hälften unserer Körper; jedem von ihnen wird neben einem Organ-Schwerpunkt auch ein Yin- oder ein Yang-Aspekt zugeteilt. Yin-Meridiane leiten das Qi von unseren Zehenspitzen über den Stamm bis zu unseren Händen und Fingern, während Yang-Mediane von den Fingern aus erst zum Gesicht und später weiter in Richtung der Zehen laufen. Zudem liegen Yang-Meridiane, hingegen zu den im Körperinneren verlaufenden Yin-Meridianen, außen im Bereich der Haut.

Wird somit in der traditionellen chinesischen Medizin von der Lunge, dem Herzen oder einem anderen Organ gesprochen, so handelt es sich nicht nur um das Organ an sich, sondern vielmehr um den entsprechenden Meridian, dessen Schwerpunkt in der benannten Organstruktur liegt.

Akupunkturpunkte Schwangerschaft

Probleme im Energiefluss können unterschiedlicher Natur sein. Grundsätzlich ist ein gesunder und freier Fluss des Qi Grundlage für die Gesundheit des Menschen. Blockaden, Qi-Mangel oder falsch fließendes Qi sind Probleme, die zu gesundheitlichen Auffälligkeiten führen können.


Akupunktur und Schwangerschaft

Bis hierher haben wir gelernt, dass unser Qi frei fließen muss und dass Blockaden, Fehler in der Fließrichtung oder auch Qi-Mangel zu Problemen und spürbaren Symptomen führen.

Was hat das nun mit der Geburtsvorbereitung zu tun? Wie funktioniert Akupunktur in der Schwangerschaft?

Nicht nur unsere Gedanken spielen manchmal verrückt, wenn ein neues Leben sich entwickelt: Die körperlichen Veränderungen führen zu vielerlei Umbrüchen im Körper, die in der westlichen wie östlichen Medizin gleichermaßen bekannt sind! Wir kennen das: Lauter kleine Zipperlein, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, ein Ziepen hier, Rückenschmerzen da…

Die Umstellung in der Schwangerschaft kann das Qi ebenso beeinflussen wie andere Lebenswandel, ungesundes Essen, zu wenig Bewegung, Stress usw.

Akupunkturpunkte Schwangerschaft

Da die Akupunktur zur Geburtsvorbereitung vor allem an den Armen und Beinen gesetzt wird, ist es sinnvoll, wenn du zur Sitzung Kleidung trägst, die ein leichtes Erreichen dieser Stellen zulässt. Zudem solltest du sich generell eher bequem anziehen, damit du in der 20 – 30 Minuten dauernden Sitzung entspannt bist.

Bei schwangeren Frauen werden die Akupunkturpunkte an den folgenden Stellen genutzt:

  • Knie (leicht unterhalb, seitlich)
  • Innenseite des Knöchels
  • Innenseite Unterarm
  • Außenseite der Waden
  • Kleiner Zeh (nur in den letzten Schwangerschaftswochen!)

Wie bereits im Artikel zur Überschreitung des Geburtstermins erwähnt, kann die geburtsvorbereitende Akupunktur außerdem auch eingesetzt werden, um die Wehen in Ganz zu bringen und die Geburt sanft einzuleiten. Dies wird natürlich in den ersten Sitzungen grundsätzlich nicht gemacht, da dieser Effekt erst mit Erreichen des Geburtstermins Sinn macht.

Weitere Punkte können hinzukommen, wenn die Schwangere bestimmte Beschwerden hat und diese gesondert behandeln möchte.


Akupunktur: Entbindung erleichtern und Zipperlein lindern?

Selbstverständlich kannst du schon während der Schwangerschaft mit deiner Hebamme oder anderen Personen sprechen und dich über Akupunktur und ihren Nutzen informieren!

Die Hebamme hatte mir, als ich schwanger war, ebenfalls angeboten, hiervon Gebrauch zu machen. Aber damals ging ich ja noch von Hokus-Pokus aus 🙂

Akupunktur Geburt

Die Symptome einer Schwangerschaft sind vielfältig und nicht in jeder Hinsicht angenehm. Von Übelkeit und Erbrechen können viele von uns ein Lied singen. Auch Schmerzen, insbesondere im unteren Rücken und von den Mutterbändern ausgehend, Atemprobleme, Schwindelanfälle, Schwierigkeiten mit dem Blutdruck, Muskelverspannungen und Infektanfälligkeit können auftreten. Wenn du sicher bist, dass deine Beschwerden keinen medizinischen Notfall darstellen (bei schweren Unterbauchbeschwerden zum Beispiel sollte natürlich immer medizinisches Fachpersonal zurate gezogen werden), dann ist TCM eine gute Möglichkeit, deinen Symptomen zu begegnen.

Auch die uns allen bekannten Ängste und Sorgen, die mit der Schwangerschaft einhergehen, Schlafprobleme und Nervosität sind Punkte, die du ansprechen kannst. Je nach Schwangerschaftswoche – SSW – wird dann geschaut, welche Punkte für dich in Frage kommen.

In der Geburtsvorbereitung hat die Akupunktur sehr an Bedeutung gewonnen:

Auf der Seite des Ärzteblatts (Leinmüller 1999) heißt es, dass eine von Dr. Ansgar Römer durchgeführte Studie mit ca 800 Schwangeren zeigen konnte, dass die Behandlung ab der 36. SSW die Geburtsdauer signifikant (um 2 Stunden) verkürzen konnte. Hierbei sei auch die Cervixreifung, also das Reifen des Muttermundes entsprechend positiv beeinflusst worden. Ein weiterer zu beobachtender Effekt war, dass sich die Kindsbewegungen bis zu einer Stunden nach der Sitzung deutlich stärker bemerkbar machten.

Letzteres sagt natürlich nichts darüber aus, ob den ungeborenen Babys die Behandlung nun gefallen hat oder nicht. Aber es lässt vermuten, dass die Akupunktur, obwohl diese nicht in Kindsnähe stattfindet, nicht nur deinen Körper beeinflusst, sondern auch das Ungeborene „in Schwung“ bringen kann.


Ab wann sollte ich starten?

Im gesamten Verlauf der Schwangerschaft kannst du dir die heilende Wirkung von Akupunktur zunutze machen.

Gezielt für die Geburt genutzt werden sollte Technik aber erst mit Beginn der 36. Schwangerschaftswoche. Denn ab diesem Zeitpunkt wird aufgrund des fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadiums nicht mehr vom Eintreten einer Frühgeburt ausgegangen. Die 36. Schwangerschaftswoche entspricht auch dem Behandlungsstart in der oben genannten Studie und ist absolut ausreichend.


Risiken von Akupunktur in der Schwangerschaft

Zunächst einmal sollte erwähnt werden, dass die Behandlung als unschädlich und nebenwirkungsarm gilt. Dennoch kann natürlich nie ganz ausgeschlossen werden, dass nicht doch irgendetwas passiert oder du stärker reagierst, als du es vielleicht erwartet hast. Gehört habe ich das zwar noch nie, aber wie immer, kann auch hier nie ein Restrisiko ganz ausgeschlossen werden.

Achte daher vor allem darauf, dass die dich behandelnde Person erfahren ist und nebenbei auch überwacht, wie es deinem Baby geht. Außerdem solltest du immer auf dein Bauchgefühl hören und eine Behandlung nur dann durchführen, wenn du dich in guten Händen fühlst. Außerdem ist der Bauch selbst für die Behandlung natürlich absolut tabu. Da die Punkte für die Behandlung in der Schwangerschaft aber an Armen und Beinen liegen, ist dein Baby auf jeden Fall weit weg vom Geschehen und profitiert lediglich von den Veränderungen im Energiefluss.

Dennoch: Einige Nebenwirkungen können auftreten:

Nebenwirkungen Akupunktur in der Schwangerschaft:

Die Nebenwirkungen werden überwiegend als harmlos beschrieben. An den Einstichstellen kann es vereinzelt zu sehr leichten Blutungen oder Schmerzen kommen. Außerdem werden in einzelnen Fällen Blutergüsse, Kopfschmerzen oder Müdigkeit sowie Schwindel und Übelkeit beobachtet. Da es sich hierbei aber teilweise auch um ganz normale, schwangerschaftsassoziierte Begleiterscheinungen handelt, ist meine persönliche Vermutung, dass dies auch zufällig zeitgleich eintreten kann. Am besten berät dich die Hebamme zu diesem Thema. Sie kennt dich und und deine Situation. Mit ihr kannst du dich beraten und sie ist die erste Ansprechpartnerin für werdende Mütter. Wenn sie dann der Auffassung ist, Akupunktur sei vor der Geburt die richtige Behandlungsmethde für dich, kann sie dich entweder selbst behandeln oder an eine andere dafür ausgebildete Person verweisen.


Schmerzfreie Geburt und Akupunktur?

Durch verschiedene Techniken versuchen wir uns, die Geburt zu erleichtern und träumen von möglichst wenig Schmerzen!

Neben Hypnobirthing, Hilfsmitteln wie dem Epi-NO und guten Geburtsvorbereitungskursen, die das Mindset stärken und deine positiven Gedanken in den Vordergrund rücken sollen, ist auch die Akupunktur eine Möglichkeit, Schmerzen von vornherein entgegenzuwirken. Studien, wie die bereits oben verlinkte, zeigen, dass eine Erleichterung möglich ist!

Eine Geburt, bei der überhaupt nichts weh tut – das ist schön. Und leider selten. Wann immer dir eine solche versprochen wird, sei achtsam: Denn niemand kann dir diese garantieren. Aber du selbst kannst mit einem ganzen Set aus den hier genannten Maßnahmen die besten Voraussetzungen für dein schönes Geburtserlebnis abstecken!

Denn: Schmerzarm und interventionsarm, das ist möglich! Am besten eignet sich hierzu eine Kombination verschiedener Techniken zur Vorbereitung auf die Geburt!


Kosten der Behandlung:

Die Akupunktur ist auch wenn du schwanger bist, erst einmal keine Kassenleistung!

Mit einem regulären Preis von 20 Euro je Sitzung (bei Hebammen und Gynäkologen) ist sie aber glücklicherweise noch gut bezahlbar. Bei traditionellen chinesischen Medizinern wirst du mit höheren Preisen rechnen müssen.

Akupunktur Krankenkasse

Einige private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten teilweise oder ganz, jedoch ist grundsätzlich davon auszugehen, dass die Akupunktur für die Geburtsvorbereitung von der Krankenkasse nicht bezahlt wird!


Fazit Geburtsvorbereitende Akupunktur – Erfahrungen

Meine Erfahrung mit der Akupunktur waren alles andere als das von mir befürchtete Voodoo-Zauber-teuer-aber-bringt-nix!

Natürlich kann ich nicht sagen, wie es ohne diese Methode genau abgelaufen wäre, aber ich hatte den Eindruck, dass es mich schon während der Schwangerschaft wieder „ins Reine“ gebracht und manches Mal meine Schmerzen gelindert hat. Unter der Geburt selbst ging es mir am Ende aus anderen Gründen, die ich noch an anderer Stelle beschreibe, nicht so prickelnd. Aber das hätte die Akupunktur nicht ändern können!

Ich empfehle daher momentan all meinen Freundinnen, sich das Thema einmal genauer anzuschauen. Die Rückmeldungen waren bisher sehr positiv. Eine Geburt one Schmerzen hatte zwar weder ich, noch irgendjemand sonst, der mir bekannt wäre 🙂 Aber zumindest hatten alle, die ich dazu interviewt habe, das Gefühl, dass es ihnen geholfen hat! Wenn du also noch überlegst, wie du dich auf die Geburt vorbereiten kannst, erhältst du hiermit von mir eine Empfehlung für die Akupunktur!

Möchtest du mehr Infos haben und suchst noch einen Geburtsvorbereitungskurs? Dann schau dir den großen Kursvergleich oder den Kurs von Deine Geburt an. Dieser beinhaltet nämlich Elemente der TCM und bringt dir die Experten direkt ins Wohnzimmer. Vielleicht interessiert dich außerdem auch noch, welche Rolle Himbeerblättertee spielt und wie man ihn richtig anwendet.

Ganz, ganz liebe Grüße und bis bald,

eure Sarah


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